Der Hundeführerschein, was das ist und wofür er ist
Ein Hundeführerschein wurde entwickelt, um den Haltern der Hunde eine Möglichkeit zur Ausweisung ihres Hundes zu geben. Damit wird bescheinigt, dass der Halter seinen Hund im Alltag unter Kontrolle hat und somit weder andere Hunde noch Menschen gefährdet.
Tritt man einen Hundeführerschein an, muss ein Halter eines Hundes typische Alltagssituationen meistern und Fragen über die gesetzlichen Regelungen, Kommunikation der Hunde, das Lernverhalten, die Aufzucht, sowie das Verhalten in der Öffentlichkeit von Hunde lernen und beantworten. Ein Hundeführerschein wurde in Zusammenarbeit vom Berufsverband und deutschen Tier-Verhaltenstherapeuten entworfen. In manchen Bundesländern z.B. Niedersachsen wird der Hundeführerschein auch als Sachkundenachweis anerkannt. In gewissen Bundesländern hingegen entscheidet die Ortsbehörde über die sogenannte Anerkennung. Wer einen Test für einen Hundeführerschein antritt, der wird merken, dass die Tests sehr umfangreich ist. Im praktischen Teil werden zum Beispiel folgende Alltagssituationen beobachtet:
- Ein Spaziergang mit dem Hund ohne Leine in dem Park
- Bspw. im Café, wenn der Hund unterm Tisch liegt.
- In der Fußgängerzone beim Bummeln
Hierbei ist wichtig, dass der Hund dabei weder die Umwelt belästigt oder gefährdet. Im Teil der Theorie hat nur der Hundebesitzer eine Prüfung. Hierbei müssen jeweils 40 Fragen zu Hundeerziehung und -verhalten beantwortet werden. Aktuell gibt es in Deutschland selbst 64 Prüfer mit ausreichender Qualifikation, welche einen Führerschein abnehmen können. Ein Prüfer muss durch regelmäßige Fortbildung immer auf dem neusten Stand der Dinge bleiben.
Wie genau sieht die Prüfung für einen Hundeführerschein eigentlich aus?
Wie bereits erwähnt ist ein Hundeführerschein in verschiedene Bereiche eingeteilt. Nur wer das nötige Fachwissen besitzt und die Bedürfnisse, das Verhalten und die Körpersprache seines Hundes versteht kann dieses Bestehen. Nach 30 bis 40 Hundeführerschein Fragen folgt die Praxis. Denn erst nach Abschließen des Hundeführerschein Fragebogen ist man für die praktische Überprüfung zugelassen! Hier wird überprüft, ob das Hundetraining durch die Hundeschule o.Ä. ausreichend war und Dinge wie die Leinenführigkeit überprüft. Wer den Hundeführerschein durch einen Sachverständigen erhält, der kann sicher sein, dass er genug Wissen über seinen Hund gesammelt hat.
Ist ein Hundeführerschein denn Pflicht?
Von einer bundesweiten Pflicht ist hier tatsächlich nicht die Rede. Wer bspw. in Bayern lebt, der benötigt keinen. Allerdings wird man durch Steuervergünstigungen belohnt, wenn man trotzdem einen macht! Im Bundesland Niedersachsen wiederum besteht eine Pflicht. Wer dieser nicht nachkommt, muss mit Sanktionen rechnen. In anderen Bundesländern ist es zusätzlich noch wichtig für bestimmte Rassen einen Sachkundenachweis zur Hundeführerschein Pflicht zu haben. Je nach Bundesland und dessen geltende Gesetze für Hunde kann der Führerschein selbst als Sachkunde anerkannt werden. Dies gilt dann als Sachkundenachweis für Hundehalter
Die Hundeführerschein Kosten
Ein Hundeführerschein oder ein Sachkundenachweis sind natürlich nicht umsonst, allerdings halten sich die Kosten in Grenzen. Erst einmal kommt es darauf an wo der Hundeführerschein absolviert wird. Die Hundeführerschein Kosten belaufen sich je nach Bundesland auf circa 80 bis 130 Euro für die theoretische und praktische Überprüfung.
Sachkundenachweis Hund
Wie bereits erwähnt wollen manche Bundesländer zusätzlich zu dem Hundeführerschein selbst noch einen Sachkundenachweis sehen. Ein sogenannter Sachkundenachweis Hund entscheidet darüber wie jemand seinen Hund kontrollieren und halten kann. Ähnlich wie ein Hundeführerschein ist auch dieser in zwei Prüfungen unterteilt, dennoch spricht man hier von unabhängigen Dingen! Der Sachkundenachweis ist bei bestimmten Rassen relevant, wo vermutet wird, dass diese im Alltag gefährlich sein könnten. Hierbei spricht man auch von Listenhunden. Ähnlich wie beim Führerschein werden durch einen Hundetrainer Alltagssituationen nachgespielt und von einem Prüfer beobachtet. Das Herrchen muss sich ebenfalls ähnlich wie beim Führerschein einem Katalog aus Fragen unterziehen und wird auf sein Wissen geprüft. Keine Bange, auch wenn das alles viel wirkt, die Prüfung für den Führerschein selbst sind meist schwieriger!
Ist mein Hund denn Sachkunde pflichtig?
Bereits in der Welpenschule oder Hundeschulen wird man Sie darüber informieren können, ob ihr Hund einen solchen Nachweis benötigt oder nicht. Je nach Bundesland, sollten Sie sich vor der Anschaffung erkundigen, welche Regeln für ihren zukünftigen Hund in Verbindung mit ihrem Wohnsitz gelten. Tatsächlich gelten für spezielle Wohnorte wie Niedersachsen oder die Schweiz, dass der Halter des Hundes bereits vor der Anschaffung einen Theorieteil ablegen muss. Ein Jahr später folgt dann auch der praktische Teil für den Halter. Ob man sich Prüfungsfragen unterziehen muss oder nicht entscheidet wie bereits erwähnt dann der Wohnsitz des Halters. Grundsätzlich ist es so, dass es nicht kontrolliert werden kann, ob jeder Hund einen Nachweis besitzt oder nicht. Dies wird in den meisten Fällen erst kontrolliert, falls es zu einem Biss kommt oder nicht. Dann schauen die Behörden, ob es um einen der Listenhunde geht und ob dieser Hund den Test abgelegt hat. Es geht also auch darum, dass die Hundehaltung nach dem ganzen bestehen weiterhin gut verläuft und das Tier nicht verzogen wird! Tatsächlich verpflichtend geworden ist das ganze 2014 spezielle für Züchter und Trainer. Im Tierschutzgesetz steht geschrieben, wer Wirbeltiere in Ausnahme von Nutztieren der Landwirtschaft ausbilden möchte, der muss sich bei der zuständigen Behörde melden. Somit soll die Seriosität sowie Qualität der Ausbildung gewährleistet werden. Wer Interesse daran hat beruflich als Hundetrainer zu arbeiten, der muss zuerst beim Veterinäramt einen Antrag stellen. Ein Prüfer wird dort den Sachkundenachweis abnehmen.
Gültigkeit eines Sachkundenachweises und Dauer der Prüfungen
Wer einen Nachweis bestanden und erhalten hat, behält ihn auch sein ganzes Leben. Für den jeweiligen Hund werden Leistungskarten, Ergebnisse von Wettbewerben und Sachkundenachweise vermerkt. Wer einen Teil der Prüfungen ablegen möchte, der sollte für die Theorieteil bspw. circa eine Stunde einplanen. Je nach Ablauf kann der Praxisteil eine bis zwei Stunden dauern. Beide Prüfungen lassen sich unabhängig voneinander absolvieren. Ähnlich wie beim Autoführerschein gilt wie bereits erwähnt, bevor die richtige abgelegt werden darf, muss erst die schriftliche abgelegt werden!
Voraussetzungen die ein Hundehalter erfüllen muss!
Sollte das Interesse bestehen einen Nachweis erhalten zu wollen, müssen erstmal einige Voraussetzungen erfüllt sein um diesen überhaupt antreten zu dürfen. Der Hundehalter muss unter anderem das 16. Lebensjahr erfüllt haben. Dies variiert allerdings wieder von Bundesland zu Bundesland. Teilweise müssen in manche sogar die Hundehalter volljährig sein. Zusätzlich benötigt ein Halter eine Haftpflichtversicherung und muss über einen ausreichenden Impfschutz verfügen. Der Hund selbst muss zur Identifizierung gechipt sein und Minimum 12 Monate alt sein. Wer die Prüfungen ablegen möchte, muss diese nicht mit seinem eigenen Hund machen. Hier reicht auch ein bereits trainierter. Es kommt nämlich nicht auf das Verhalten des Hundes selbst an, sondern auf den Halter und dessen Wissen. Was man alles Wissen sollte, um nicht durchzufallen, erfährst du jetzt!
Was man wissen sollte, um nicht durchzufallen:
Theorieteil bestehend aus 30 bis 40 Fragen zu folgenden Themengebieten
- Rassenkenntnis
- Pflege und Haltung
- Fortpflanzung, Ernährung und Gesundheit
- Hunderecht
- Erziehung, Lerntheorien und Ausbildung
- Kommunikation und das Sozialverhalten
- Aggressionen und Angst eines Hundes
Der vorliegende Fragebogen mit mithilfe eines Multiple-Choice-Tests abgefragt. Hierbei müssen 80 Prozent der Punkte erreicht werden, ansonsten gilt dieser als nicht bestanden. Doch was passiert eigentlich, wenn man es beim ersten Mal nicht geschafft hat? Tatsächlich lässt es sich so oft wiederholen wie man möchte. Der Vorbereitungskurs selbst muss natürlich nicht wiederholt werden. Mit jeder Überprüfung fallen selbstverständlich auch erneut die Gebühren für den Absolvierenden an. Daher empfehlen wir jedem diese erst anzutreten, wenn das Wissen vorhanden ist und der Hund gut genug geschult wurde.
Ohne Probleme bestehen, wie man es am besten macht
Wer sich die Mühe und vor allem das Geld ersparen möchte, sollte auf unsere Tipps hören. Zum einen sollten Sie ihren Hund gut genug darauf vorbereiten und die Fragenkataloge durchgehen. Anschließend arbeiten Sie die Sachkundefragen durch und achten Sie darauf, dass auch teilweise mehr als eine Antwort richtig sein könnte. Sind Sie bei den Szenarien angekommen, beobachte folgende Dinge bei deinem Hund, denn diese schaut sich der Prüfer ganz genau an:
- Zieht der Hund bspw. im Cafe an der Leine?
- Kommt der Hund angelaufen, wenn er gerufen wird?
- Wird jedes Kommando angenommen oder wird der Halter teilweise ignoriert?
- Wie ist die Reaktion auf andere Menschen oder Hunde?
Sei also mit deinem Hund ein eingespieltes Team, ansonsten wird es schwer den Prüfer zu überzeugen. Wer glaubt, dass er es alleine nicht schaffen wird, für den werden sogenannte Vorbereitungskurse angeboten. Diese enthalten gezielte Prüfungssituationen und Übungen. Auf den Seiten des BHV, VDH und BVZ befinden sich frei zugängliche Lernmaterialien, Videos und Beispielfragen die man vorher durchgehen kann.
Hundeführerschein online absolvieren, ist das Möglich?
Wer vor hat einen Hundeführerschein online zu absolvieren, den müssen wir leider enttäuschen. Dies ist nicht möglich. Alleine aufgrund der Praxis die bei dem Hund überprüft werden muss. Allerdings kann man andere Dinge im Bezug auf den Hundeführerschein online machen. Beispielsweise verfügen Sie online über Beispieltests, welche Ihnen helfen können durch den theoretischen Teil zu kommen. Zusätzlich gibt es auch noch Videos die ihnen auch bei dem praktischen Teil weiterhelfen können. Wenn du also online vorher recherchierst, wirst du einen klaren Vorteil gegenüber den Haltern haben, die es nicht getan haben!
Der Ablauf der Tests
Zum Abschluss beschreiben wir nochmal den Ablauf und was man wissen sollte wenn man sich dafür entscheidet den Hundeführerschein zu machen.
- Der Test läuft in drei Stufen ab. Stufe 1. Die Sachkundeprüfung des Hundes Stufe 2. Der Hund macht Aufgaben an der Leine. Stufe 3. Der Hund macht Aufgaben ohne Leine.
- Der theoretische Teil bestehend aus einem Single-Choice-Verfahren. Dieser ist Voraussetzung für den weiteren Test
- Liegt ein Jahr zwischen beiden Tests muss der Test wiederholt werden.
- Die Praxis verläuft in drei verschiedenen Teilen. Unterscheiden tun diese sich durch die Umgebung
- Teil 1 findet in der ablenkungsarmen Umgebung statt.
- Der zweite Teil findet in einer öffentlichen Grünanlage oder auf einer Hundewiese statt.
- Bei Teil 3 und somit dem letzten Teil befindet Besitzer und Hund sich in einem innerstädtischen Bereich.
- Sollten die Aufgaben nicht bestanden werden kann man diese nach mindestens vier Wochen wiederholen.